Dienstag, 4. Juni 2019
Heute war es schwierig meine Quellen zu durchforsten. Aus allen Löchern heisst es, dass uns jetzt "nur noch die Atomkraft retten kann". Die kriegt aber weder im Newsletter Platz noch glaube ich an ein Revival. Mit den Bau- und Abbaukosten eines AKW könnte man gute 6-7 GW Photovolatikleistung in der Schweiz installieren, potentiell sogar mehr, wenn die bürokratischen Hürden und die Gerüstkosten geringer ausfielen. Simple Hochrechnung, ich lehne jede Haftung ab :-)! Jedenfalls: Nachdem ich die Blogs verschiedener Verschwörungstheoretiker beiseite geschoben habe, liessen sich doch noch ein paar interessante News finden.
Elektromobilität
Stromnetze verkraften noch deutlich mehr Elektroautos
Selbst wenn Millionen E-Autos in Deutschland unterwegs sind, kommt es nicht zum Blackout, sagen die Energieversorger. Zwar müssen die Kupferleitungen intelligenter werden, aber die Investitionen in neue Technik sind überschaubar.
Elon Musk: Ein autonomes Auto kann sich jeder leisten
Tesla-Chef Elon Musk hat in einem Podcast eine Stunde lang aus dem Nähkästchen geplaudert. Er nannte einige Details zum geplanten Pickup und dem autonomen Fahren - und sprach über das mangelnde Interesse der Konkurrenz an der Supercharger-Infrastruktur.
Hyundai präsentiert elektrischen Doppeldeckerbus
Mit einem grossen Akku (384 kWh!) will Hyundai etwa 300 Km Reichweite für einen neuen Elektrobus ermöglichen. Die Polymer-Batterie soll sich schnell (in 72 Minuten, mit ca. 320 KW) laden lassen.
Schweiz
BFE will Laufzeit von Schweizer AKW auf 60 Jahre verlängern
Aus der Kategorie *ausonei*: Schweizer Atomkraftwerke sollen laut einer Meldung der NZZ am Sonntag länger laufen als derzeit geplant. Ursprünglich sei die Politik von Laufzeiten um die 50 Jahre ausgegangen. Nunmehr stelle das Bundesamt für Energie (BFE) auch 60 Jahre zur Disposition.
Die EBL erhält das Birskraftwerk, die Birs eine neue Aue
Die Elektra Baselland (EBL) kann an der Birs in Zwingen im Gebiet "Obermatt" ein neues Wasserkraftwerk bauen. Der Kraftwerksneubau nutzt das grössere Gefälle. Das geplante Kraftwerk verfügt über eine Leistung von 500 kW und produziert erneuerbare Energie für etwa 500 Haushalte.
Basel: Schlecht vorbereitet
Käme es in einem Schweizer AKW zu einem grossen Unfall, würden die aktuellen Notfallpläne des Bundes die Bevölkerung zu wenig schützen. Dies ist das Fazit einer Studie von Umweltschützern des Instituts Biosphère. Mit einer Kampagne wollen sie den Atomausstieg zurück auf die Agenda bringen.
Technik
Renault revolutioniert mit E-Autos die Stromversorgung
Die portugiesische Insel Porto Santo will die Energieversorgung von Dieselgeneratoren auf erneuerbare Energien umstellen. Renault unterstützt die Lokalregierung mit E-Autos und gebrauchten Akkus.
Elektromobilität: Das eigene Auto elektrifizieren
Spannender Bericht: Ambitionierte Bastler bauen Autos mit Verbrennungsmotor zu Elektrofahrzeugen um. Mit den richtigen Bauteilen, fachlicher Anleitung und etwas handwerklichem Geschick gelingen sowohl Umbau als auch TÜV-Abnahme.
Klimawandel
Energiewende: Lösungsansätze und Herausforderungen
Um den Bedarf an Strom decken zu können und auch den Verkehr und Wärme-, bzw. Kälteversorgung, sowie industrielle Prozesse, zu dekarbonisieren, ist es hilfreich diese Bereiche gemeinsam zu betrachten und zu vernetzen. Diese umfassende Energiewende nennt man in der Fachwelt Sektorenkopplung. Im Beitrag sind ein paar interessante Ansätze anschaulich zusammengefasst.
Hamburg verzichtet bei Fernwärme bis 2030 auf Kohle
Das gaben die beiden Regierungsparteien SPD und Grüne am Dienstag nach einer Übereinkunft mit der Volksinitiative «Tschüss Kohle» bekannt. Die Energie aus zwei für die Wärmeversorgung zentralen Heizkraftwerken auf Kohlebasis soll bis dahin durch die vermehrte Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien, Abwärme aus Industrie und Müllverbrennungsanlagen sowie Erdgas abgelöst werden.
Photovoltaik
NATURSTROM startet Solar-Offensive
Sonnige Zeiten bei der NATURSTROM AG: Der Öko-Energieversorger wird in den nächsten Wochen vier Photovoltaik-Freiflächenanlagen ans Netz bringen. In der zweiten Ausschreibungsrunde für Solaranlagen 2019 erhielt NATURSTROM zudem fünf Zuschläge für Projekte mit insgesamt knapp 30 Megawatt und baut sein Erzeugungsportfolio damit weiter aus.
Golfstaaten planen riesige Solaranlagen
Die Vereinigte Arabische Emirate, Kuwait, Katar, Oman und Bahrain wollen künftig Sonnen- und Windenergie viel stärker nutzen. Insbesondere für Solaranlagen sind die Voraussetzungen glänzend. Die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung beträgt in den meisten Regionen der arabischen Halbinsel mehr als 2'000 kWh pro Quadratmeter. Bereits bis 2023 sollen 20 GW Photovoltaik und 7 GW Windenergie zugebaut werden.
Neu am Netz
Offshore-Windparks: Giganten der Energiewende in der Ostsee
Vor Kurzem wurde der grösste Windpark der Ostsee eingeweiht. Er kann Ökostrom für 400' 000 Haushalte erzeugen. Noch grössere Offshore-Parks sind geplant. Verbesserungen im Turbinenbau und bei der Installation der Fundamente steigern die Effizienz.