Dienstag, 28. Mai 2019

Am Rotterdamer Flughafen soll mit der Verknüpfung mehrerer bekannter Technologien synthetisches Kerosin produziert werden. Dazu wird aus der Luft gewaschenes CO2 verwendet. In allen Prozessen wird dafür vor allem Strom gebraucht, welcher von der PV-Anlage des Flughafens bezogen wird. Bin ich gespannt wie hoch der Wirkungsgrad sein wird - Gerade weil man vom "grünen fliegen" noch sehr weit entfernt ist. Weiterhin nahm Audi einen 1,9 MWh Batteriespeicher aus Akkus von Testfahrzeugen in Betrieb. Er hängt (produktiv) am Berliner Stromnetz und wird gleichzeitig für die Forschung verwendet wird.

Elektromobilität

Opel Corsa-e vorgestellt: Reichweite von 330 Kilometer

Die rein elektrische Variante des Klassikers Opel Corsa mit dem Namen Corsa-e wird eine Leistung von 100 kW (136 PS) abrufen können. Das ist ordentlich für den Kleinwagen. Er bietet eine Reichweite von 330 Kilometer nach WLTP an. Dies wird mit einer 50kWh Batterie, welche im Boden verbaut ist erreicht. Der Bestellstart erfolgt in wenigen Wochen. Die Preise hat Opel noch nicht bekanntgegeben.

Konsequent Audi: Vorstand stellt Neuausrichtung vor

Nicht sicher ob seriös: Audi will zum Anbieter ganzheitlich CO2-neutraler Premium-Mobilität werden - mit dem Ziel, dabei im Wettbewerb die Führungsrolle zu übernehmen. Dazu beschleunigt der Hersteller seine Elektrifizierungs-Roadmap und unternehmensweite Dekarbonisierung. 2025 wird das Portfolio bereits mehr als 30 Modelle mit Elektroantrieb zählen, darunter 20 rein elektrische.

Unu bringt neuen Elektroscooter in verändertem Design

Der Berliner Elektroroller Unu wird in der neuen Generation deutlich moderner aussehen. Der Akku von LG ist entnehmbar und kann so auch in der Wohnung oder im Büro geladen werden. Ein Akku bietet eine Reichweite von rund 50 km. Insgesamt passen zwei Stück hinein. Der Roller ist online in drei Modellvarianten mit unterschiedlicher Motorisierung - 2'000, 3'000 und 4'000 Watt - und sieben Farben bestellbar. Das Einstiegsmodell inkl. einem Akku kostet 2'800€.

Emissionsfreies Fliegen: Airbus forscht am grünen Flugzeug

Schon in zehn Jahren will Airbus das vollelektrische Fliegen anbieten. Allerdings nur für Flugtaxis und somit kleine Transporte. Bei "den grossen Maschinen" ist zwar eine CO2 Reduktion angestrebt. Airbus setzt unter anderem auf hybrid-elektrische Antriebe. Gedacht seien sie für Kurzstreckenjets - also Flugzeuge, in denen bis zu 100 Passagiere Platz finden. Die Technik fusst auf Gasturbinen, Energiespeicher und Elektromotoren.

Schweiz

UVEK will die Bündelung von Stromleitungen mit Strasse und Schiene systematisch prüfen

Die Bündelung von Infrastrukturen trägt meist zum Landschaftsschutz und zur haushälterischen Bodennutzung bei. Deshalb will das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) künftig bei der Planung von Übertragungsleitungen, Nationalstrassen und Eisenbahnstrecken die Möglichkeiten zur Bündelung dieser Infrastrukturen systematisch prüfen und die diesbezügliche Koordination verbessern.

Swissgrid-Netzforum: «Nur gemeinsam sind wir stark»

«Energiezukunft – gemeinsam in der Verantwortung» – unter diesem Titel fand am 21. Mai 2019 im Luzerner Verkehrshaus das Swissgrid-Netzforum statt. Der Grundtenor: Die Stromversorgung in einer dekarbonisierten und dezentralen Welt könne nur gemeinsam sichergestellt werden; also grenzüberschreitend, zwischen den Netzbetreibern und unter Einbezug der Konsumenten.

Batterien

Audi eröffnet Batteriespeicher mit 1,9 MWh in Berlin

Audi hat auf dem EUREF-Campus in Berlin einen stationären Energiespeicher mit einer Kapazität von 1,9 MWh eröffnet. Dieser nutzt gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien aus Entwicklungsfahrzeugen und erprobt verschiedene Interaktionsszenarien zwischen E-Autos und Energienetz. Mit seiner Kapazitätkann der Speicher den gesamten 5,5 Hektar grossen Büro- und Wissenschaftscampus zwei Stunden mit Strom versorgen.

Wissen(schaft)

How to: Erneuerbares Kerosin am Flughafen Rotterdam

Ich konnte das erst nicht glauben, aber das soll wie folgt funktionieren: Im ersten Schritt wird CO2 aus der Umgebungsluft mit der Technologie von Climeworks (CH) gewonnen. Anschliessend wird das Gas durch die Elektrolyse-Technologie von Sunfire (DE) in Synthesegas verwandelt. Im dritten Schritt folgt die Fischer-Tropsch-Systhese des Cleantech-Startups Ineratec (DE), die aus dem Gas synthetische Kohlenwasserstoffe macht. EDL Anlagenbau (DE) macht den letzten Schritt in dem die Kohlenwasserstoffe in Kerosin umgewandelt werden. Dieses kann ohne Veränderung der Motoren im Flugzeug verwendet werden. Für den ganzen Prozess soll bevorzugt der überschüssige Strom aus den Solarmodulen des Flughafens genutzt werden.

Das Rezo-Video im Faktencheck

Ganz Deutschland diskutiert über einen 55-Minuten-Monolog zur Politik: das YouTube-Video von Rezo. Es wurde inzwischen 7,5 Millionen mal geklickt. Zwanzig Minuten davon handeln von der Klimakrise. Die Analyse von Klimatologe Rahmsdorf zeigt: Rezo hält sich in jedem Belangen an Fakten, übertreibt nur in einem Punkt ein wenig. Auch für die, die das Video nicht gesehen haben, fasst der Artikel ein paar wichtige Punkte über den Klimawandel zusammen.

Europa

Kohleausstieg: NRW erhält 15 Milliarden für Kohle-Reviere

Bis 2038 sollen insgesamt 40 Milliarden Euro an Strukturhilfen an die Länder verteilt werden. Der Kohleausstieg "kostet" alles in allem etwa 28'000 Stellen - Mit dem Geld soll die Ansiedlung neuer Arbeitgeber und die Entstehung neuer Arbeitsplätze gefördert werden. Sinnvoll, sofern daraus Firmen entstehen, welche in der Branche für erneuerbare Energie angesiedelt sind.

Loreley trifft auf Hightech: Österreichische Strom-Bojen erobern den Rhein

Konstante Wasserkraft ohne Stau, keine (das wichtige "keine" fehlt im Originalartikel!) ökologische Folgen und Gefahr für die Fische - das verspricht eine Strom-Boje aus Österreich. 16 Stück werden bald im Rhein schwimmen und Strom erzeugen. Eine von ihnen soll bis zu 100 Haushalte versorgen. Mit einer Leistung von 70 KW könne die elf Meter lange Boje in Abhängigkeit von der Standortqualität bis zu 300 MWh pro Jahr erbringen.

International

Energie: Ölkonzern Shell attackiert die Strombranche

"Wir wollen der grösste Stromversorger der Welt werden", kündigte der Shell-Vorstand Anfäng März an. Damit läutete er den grössten Umbau in der Geschichte des Unternehmens ein. Bis 2035 soll Strom neben dem Öl-, Gas- und Chemiegeschäft zur vierten Säule werden und dreissig Prozent zum Umsatz beisteuern. Alternative Antriebe, Carsharing-Modelle und die mittlerweile günstige Energieerzeugung durch Wind, Solar und Co. läuten eine Zeitenwende für "Big Oil" ein.

Kathu Solar Park setzt Meilenstein für Südafrikas Energiewende

Das 100-MW-Solarthermische Kraftwerk (CSP) mit innovativer Parabolrinnen-Technologie ist eines der grössten Projekte Südafrikas im Bereich erneuerbarer Energien. ENGIE realisierte es in der Provinz Northern Cape. 179.000 Haushalte werden so mit sauberer und zuverlässiger Energie versorgt. Zudem wird es über einen Zeitraum von 20 Jahren voraussichtlich sechs Millionen Tonnen CO2 einsparen und die Wirtschaftsentwicklung vor Ort fördern.

Bewusster leben

Gegen Food-Waste – für mehr Solar-Anlagen

Der Kanton Luzern müsse laut der SP Massnahmen erarbeiten, um Food-Waste zu verhindern sowie bei kantonalen Institutionen die Verwendung von CO2-armen und regionalen Lebensmitteln fördern. In einem zweiten Vorstoss fordert die SP, dass der luzerner Regierungsrat sämtliche öffentliche Bauten überprüft und dem Kantonsrat eine Liste unterbreitet, welche dieser Bauten sich für Photovoltaik-Anlagen eignen (Hint: Vermutlich sogut wie jede).