Dienstag, 30. April 2019
Sieht aus, als ob eine CO2-Steuer ernsthaft diskutiert wird. Ich glaube noch nicht dran, da die Unternehmen, denen das am meisten wehtun würde, durchaus politische Macht innehalten. Hier ist also Fingerspitzengefühl gefragt. Zumindest die deutsche RWE hat erkannt, das Atom und Kohle vorbei ist, und will sich 2019 neu ausrichten. Die schweizerische Post will bis 2030 komplett auf E-Fahrzeuge umstellen, so auch die österreichische.
Elektromobilität
Skoda: Auch kleine Elektroautos rechnen sich
Skoda bietet ab diesem Jahr auch elektrifizierte Modelle an. Den Anfang macht eine Plug-in-Hybrid-Ausführung der Limousine Superb, ebenfalls noch 2019 startet eine Batterie-Variante des Kleinwagen Citigo. Skoda geht davon aus, dass sich E-Mobilität auch im Einstiegssegment rechnen wird.
Halbe Milliarde Dollar: Ford investiert in Elektro-Pick-up Rivian
Ford steckt eine halbe Milliarde US-Dollar in das Elektroauto-Startup Rivian, das einen elektrisch betriebenen Pick-up bauen will. Amazon hatte im Februar bereits 700 Millionen US-Dollar in das Unternehmen investiert. Damit dürfte es möglich sein die amerikanische Nachfrage nach dicken Pickups - in elektrischer Form - zu sättigen.
Zellproduktion: EU macht Druck auf Altmaier
Die EU erhöht den Druck auf Wirtschaftsminister Peter Altmaier, seine Ideen für eine Zellenfabrik vorzustellen. Europa brauche "so schnell wie möglich" Vorschläge. Der Vizepräsident der EU-Kommission hat für Dienstag zu einem Treffen der Regierungen nach Brüssel eingeladen, die sich in der europäischen Batterieallianz für den Aufbau einer eigenen Wertschöpfungskette engagieren.
Schweiz
Schweizer Post verpflichtet sich, bis 2030 auf 100% E-Fahrzeuge zu setzen
Die Schweizer Post und die Österreichische Post haben sich beide verpflichtet, ihre Zustellflotten bis 2030 auf 100% Strom umzustellen. Dies baut zu einem Druck bei den Automobilhersteller auf, sich der Herausforderung zu stellen, funktionale, bezahlbare Elektrofahrzeuge für Flottenbetreiber und Privatkunden zu bauen. Auf der anderen Seite bedeutet dies auch einen entsprechenden Invest bei der Post selbst.
100 Prozent einheimischer Strom – aber erst in 40 Jahren
Das Wallis strebt bis 2060 eine 100 Prozent erneuerbare und einheimische Energieversorgung an. Schrittweise sollen ein Anreizprogramm und ein verbindlicher Massnahmenplan eingeführt werden. Diese sehen vor, dass der Verbrauch pro Person um rund einen Drittel reduziert wird. Das Wallis kann nach Ansicht der Kantonsregierung zur Energiezentrale der Schweiz werden.
Geothermie-Schweiz: Nathalie Andenmatten ist neue Präsidentin
Wechsel im Vorstand von Geothermie-Schweiz: Präsident Willy Gehrer hat an der 30. Ordentlichen Mitgliederversammlung Ende März seinen Rücktritt bekanntgegeben. Seine Nachfolge tritt die bisherige Vizepräsidentin Nathalie Andenmatten an. Neuer Vize-Präsident wird Karl-Heinz Schädle. Zudem wurden Bruno Ganz und Matthias Jauslin neu in den Vorstand gewählt.
Photovoltaik
Neue Solaranlage mit Speicher versorgt Pferdebetrieb
Der Springreiter Ludger Beerbaum hat seine Hofanlage im nordrhein-westfälischen Riesenbeck auf eine möglichst autarke Energieversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien umgestellt. Die Anlage hat eine Leistung von 151 kWp sowie ein Speicher mit 75 kWh (Lithium-Ionen) installiert. Die Investition über 241'000 Euro rechnet sich: Im Optimalfall wird die Anlage während 25 Jahren etwa 765'000 Euro einsparen.
Krannich Solar: PV- & Speicherlösungen für Eigenheim und Gewerbe
Pünktlich zur Intersolar in München präsentiert Krannich Solar Neuheiten in allen Produktkategorien. Im Fokus steht eine grosse Auswahl an Speichersystemen, neue Modultechnologien, Lösungen für Gewerbe und Projektanlagen sowie material- und zeitsparende Gestelltechnik und Indachlösungen. Das alles getreut dem Motto "Your Solar Marketplace for PV & Storage".
Wissen(schaft)
Oslo: Immer grüner
Elektromobilität, Renaturierungsprojekte, weniger Autoverkehr: Norwegens Hauptstadt Oslo investiert in die Energiewende und die Lebensqualität der Bewohner. Gemessen am Jahr 1990 will sie ihre Emissionen bis 2030 um stattliche 95 Prozent drosseln, im Rest des Landes sollen es dann 40 Prozent weniger sein. Und dabei ist Oslo auf gutem Weg.
Ein paar (simple) gute Argumente für EV und gegen H2
Auf Twitter hat @daveperman vorgestern einen Thread gestartet und anschaulich erklärt, was ich auch schon längst denke: Ja, Wasserstofftanken "kann schneller sein", aber mit einem EV fällt das klassische "tanken" weg. Ich habe meinen Nissan Leaf erst einmal beim Zürcher Zoo extern geladen - und da hatte ich Zeit. Netto wendet Dave zum Tanken seinen H2-Fahrzeugs mehr Zeit als für das E-Auto auf. Auch was die Debatte um Coops Wasserstoffpläne angeht: Ich bin der gleichen Meinung - Elektrische Flotten (wie die Post plant) machen einfach mehr Sinn.
Keine Bühne mehr für Klimaleugner
Wissenschaftlich ist die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung unbestritten. Gradmesser dafür ist der neuste Bericht des Weltklimarats, für den über 800 Forscher Zehntausende Studien ausgewertet und beurteilt haben. Daraus leiten sich auch das Pariser Klimaabkommen und die Forderung ab, die CO2-Emissionen bis im Jahr 2050 auf netto null zu senken.
Europa
Der Preis muss wehtun - sonst wirkt er nicht
Die grosse Koalition in Deutschland will CO2 bepreisen. Bis Ende 2019 soll ein Klimaschutzgesetz stehen - und damit eine Einigung, wie durch einen teureren Treibhausgasausstoss dieser so gesenkt werden kann, dass bis 2030 die geplanten 55 Prozent weniger an Treibhausgasen ausgestoßen werden als 1990. Droht damit eine soziale Schieflage wegen des Klimaschutzes?
RWE bricht in allen Bereichen ein - Erneuerbare sollen es richten
Ökostrom statt Braunkohle: Der Essener Energiekonzern kämpft an verschiedenen Fronten gegen Altlasten. RWE erzeugte nicht nur zwölf Prozent weniger Strom als im Vorjahr. Unter anderem musste der Konzern mit Gundremmingen das nächste Atomkraftwerk vom Netz nehmen, aber auch vier alte Braunkohleblöcke. Gut, dass RWE ein "neues Kapitel in seiner Geschichte" schreiben will, mit Kohle- und Atom liessen sich nämlich kaum mehr nennenswerte Margen erzielen.
Fast jeder zweite Bauherr in NRW setzt auf Erneuerbare
Wirtschaftlich sinnvoll und erst noch "voll Öko": Von den im Jahr 2018 in Nordrhein-Westfalen genehmigten Wohnhäusern erhält fast jedes zweite eine Heizung mit erneuerbaren Energien. Von 18'371 Gebäuden werden 8'903 (48,5 %) überwiegend oder ausschließlich mit Biomasse, Biogas/Biomethan, Holz, Solaranlagen oder Wärmepumpen beheizt.