Dienstag, 27. August 2019
Die schweizer Pumpspeicher sind schon zu fast 90% voll und speichern derzeit ungefähr 8'000 GWh Energie. Ausserdem viele News aus der Autobranche. Und wiederum ging eine Elektrofähre, diesmal in Dänemark in Betrieb. Die 840 Akkumodule der Ellen haben eine Kapazität von 4,3 MWh.
Elektromobilität
2'000 Arbeitsplätze: Tesla will Autos in Niedersachsen bauen
Der Elektroautohersteller Tesla will offenbar seine Produktion teilweise nach Deutschland auslagern. Der US-Konzern sei mit einer Anfrage nach einem Fertigungsstandort auf das niedersächsische Wirtschaftsministerium zugekommen. Eine Giga-Fabrik für Akkuzellen und Batterien ist allerdings nicht geplant.
Neuer Chevrolet Bolt / Opel Ampera fährt 34 km weiter
General Motors hat das 2020er Modell des Chevrolet Bolt vorgestellt. Das Auto bringt es durch eine leichte Änderung am Akku auf eine etwas höhere Reichweite als sein Vorgänger. Der Preis bleibt voraussichtlich gleich.
Dänemark stellt grösste Elektrofähre in Dienst
Viele der dänischen Inseln sind inzwischen über Brücken verbunden. Aber einige sind nur per Schiff erreichbar. Nach Ærø setzt künftig die Elektrofähre Ellen über. Sie ist knapp 60 Meter lang und 13 Meter breit. Sie kann etwa 200 Passagiere und rund 30 Autos oder 5 Lkw transportieren. Die 840 Akkumodule der Ellen haben eine Kapazität von 4,3 MWh.
NIO: Kompakter Elektro-SUV ES3 feiert Ende 2019 sein Debüt
Nach einem Hoch müsste es demnach wieder abwärts gehen. Ist aber nicht der Fall. Im Gegenteil. NIO-Mitbegründer und Präsident Qin Lihong gab zu verstehen, dass das dritte Serienauto von NIO, der NIO ES3, im dritten oder vierten Quartal 2020 mit der Serienlieferung starten wird. Noch in 2019 soll das Elektroauto – ein 5-sitziger kompakter SUV - sein Debüt feiern.
VW E-Crafter im Test: Was taugt der rein elektrische Transporter?
Spätestens mit dem Preis wird es schwierig: Der "normale" Crafter kostet in der Basis-Variante in derselben Grösse 40’240 CHF. Der Preis für den neuen e-Crafter startet bei 82’850 CHF. Und das bei einer unerwartet kleinen, aber in den meisten Fällen für einen Arbeitstag wohl ausreichenden 35 kWh Batterie. Fazit: Das Auto macht Spass, aber beim Preis scheint es fast so als ob man das Fahrzeug gar nicht verkaufen will. Dennoch ist zu vermuten, dass das E-Fahrzeug bereits nach wenigen Jahren im Betrieb günstiger ist als die vermeintlich deutlich günstigere Verbrenner-Variante.
NIO ES8 Fahrbericht: Mit dem China-Stromer über die Alpen
Noch ist nicht entschieden, ob und wann Nio den ES8 auch in Deutschland in den Verkauf bringt. Dirk Kunde hat mit dem ES8 die Alpen überquert - und dabei viel über die Verarbeitung des SUV, moderne Sprachhürden und die Reichweite gelernt. Die Testfahrt zeigt, wie nah die Chinesen den europäischen Oberklasse-Modellen bereits sind und wo sie noch Rückstand haben.
Schweiz
Schweiz schwimmt zurzeit im Strom
Wer in die Berge fährt, kann es sehen: Die Schweizer Stauseen sind schon jetzt, im August, stärker gefüllt als sonst im September. Das Bundesamt für Energie (BFE) registrierte am 19. August einen mittleren Füllungsgrad von 88,1 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Frühherbst 2008, als die Stauseen letztmals zu mehr als 90 Prozent gefüllt waren. Aktuell sind insgesamt etwa 8'000 GWh an Energie gespeichert.
Verzögerung bei Wasserkraftwerk kostet die Alpiq Millionen
Das neue Pumpspeicherwerk Nant de Drance im Wallis ist das Prestigeobjekt der Alpiq. Sie ist mit 39 Prozent die grösste Teilhaberin an dem 2-Milliarden-Franken-Projekt. Nun kommt es zu Verzögerungen. Die kommerzielle Inbetriebnahme verschiebt sich um 9 Monate auf das Jahr 2020. Bis alle Maschinen wirklich laufen, wird es wohl Mitte 2021.
Technik
NIO arbeitet mit ProLogium an Festkörper-Batterie
Mit ProLogium Technology scheint man sich darauf geeinigt zu haben die Entwicklung eines gemeinsamen Prototypenfahrzeug mit dem Festkörperakku ProLogium MAB anzugehen. Des Weiteren sei geplant bei der Herstellung und Anwendung von Festkörperbatterien weiter zusammenarbeiten.
Klimawandel
Singapur kämpft gegen die Klimakrise - und sich selbst
Singapur will ernst machen im Kampf gegen die globale Erhitzung: Es gehe um Leben oder Tod, warnt der Regierungschef und greift zu Militär-Rhetorik. Der reiche Stadtstaat fürchtet den Meeresspiegelanstieg. Anstatt aus dem CO2 auszusteigen sollen Deiche gebaut werden. Wieviel wird das kosten? "Ich denke, 100 Milliarden Singapur-Dollar in den nächsten 100 Jahren. Wahrscheinlich mehr", sagt Lee. Und verschweigt, ob es nicht vielleicht günstiger werden könnte, wenn Singapur seine Emissionen radikal senkt statt fossile Energien zu fördern.
Wissen(schaft)
Volker Quaschning: Standardwerk für Studierende und Praktiker
Dieses Standardwerk behandelt die volle Bandbreite der regenerativen Energiesysteme – von Solarthermie und Photovoltaik über Wind- und Wasserkraft bis hin zu Geothermie und Nutzung der Biomasse. Es richtet sich an Studierende der Elektro-, Energie- und Umwelttechnik sowie Ingenieure in Forschung und Industrie.
Zwei Hektaren am Churzenberg im Emmental gekauft
Die Biologin Nicole Imesch kaufte im Emmental zwei Hektaren gefallene Bäume und wartet, bis diese sich zersetzt haben. Ihr Ziel: die Artenvielfalt zurückzuholen.
Europa
EnBW baut neues Kraftwerk im Kreis Ludwigsburg
Im Jahr 2022 sollen die letzten Kernkraftwerke vom Netz gehen. Wenn Wind und Sonne nicht ausreichen, muss aber eine Notfallreserve zur Verfügung stehen. Das zusätzliche Gastrubinenkraftwerk sei nur notwendig, weil der Netzausbau in Deutschland nicht schnell genug voran kommt. Die Leistungsspitze des Kraftwerks wird bei 300 MW liegen.
Widerstand gegen AKW: Krsko spaltet Österreich und Slowenien
"Wir müssen alle notwendigen Anstrengungen unternehmen, um mit dem Bau eines zweiten Blocks zu beginnen, denn wir brauchen in Zukunft mehr Energie", sagt Sloweniens Ministerpräsident Marjan Sarec. Dieser hatte am Donnerstag bei einem Besuch Krskos den Bau eines weiteren Atomreaktors bekräftigt.
Bewusster leben
Gegen Food Waste: Verfallsdatum vs. mindestens haltbar bis
Führen die Worte "mindestens haltbar bis" in die Irre? SP-Nationalrätin Nadine Masshardt vermutet es, weil dadurch vermeintlich abgelaufene Lebensmittel nicht mehr verzehrt würden, obwohl sie noch geniessbar wären. Sie schlägt deshalb vor, Lebensmittel mit dem Wort "Verfallsdatum" zu versehen. Auf mich persönlich wirkt "Verfallsdatum" allerdings erst recht nach "das kannst du nicht mehr essen".