Dienstag, 17. September 2019
Eigentlich gab es diese Woche deutlich mehr über Wasserstoff zu lesen als ich euch heute hier zusammenfasse. Der Grund dafür ist, dass vieles davon meiner Meinung nach Wunschdenken oder gar an Lobbyismus grenzt. Klar, E-Autos sind doof, weil der Strommix in Deutschland ja noch massiv aus Kohle besteht. Aber erneuerbarer Wasserstoff (Der 2.5 - 3x so viel Energie pro Kilometer benötigt wie ein E-Auto)? Dafür soll laut Aussagen der Befürworter jederzeit genügend CO2-neutraler Strom zur Verfügung stehen. Im hier und jetzt sprechen die Verkaufszahlen und die Forschungsrichtung ganz klar für rein batterieelektrische Antriebe. Aber hey: Immerhin gibt es diese Woche auch viele positive Photovoltaik News. Der MDR titelt so "Massive investition in Photovoltaik gefordert", während in der Sahelzone der Plan für eine Riesenanlage von 1,1 GW vorgestellt wurde, diese soll bis 2030 fertig sein.
Elektromobilität
VW-Chef über Wasserstoff-Autos: Das ist einfach Unsinn
Volkswagen-Chef Herbert Diess kritisiert das Wasserstoffauto in einer Gesprächsrunde mit Journalisten. Damit distanziert er sich von seinem ehemaligen Arbeitgeber BMW und hat meiner Meinung nach sicher erstmal Recht mit seiner Aussage.
Daimler bezieht Zellen künftig aus CO2-neutraler Produktion
Markus Schäfer, Mitglied des Vorstandes der Daimler AG: "Mit der Ambition 2039 haben wir die Weichen für nachhaltige Mobilität gestellt. [...] Bereits für die nächste Fahrzeuggeneration unserer Produkt- und Technologiemarke EQ soll ein Teil der Batteriezellen zu 100% mit Strom aus erneuerbaren Energien produziert werden."
BMW baut keinen Nachfolger für den i3
Der i3 von BMW ist das erste rein elektrisch betriebene Fahrzeug des Herstellers. Es ist bisher 150'000 Mal verkauft worden und wird auch im Carsharing-Betrieb erfolgreich eingesetzt. Einen Nachfolger wird es jedoch nicht geben, höchstens noch Updates. BMW scheint, was die Elektromobilität angeht, auf dem absteigenden Ast zu sitzen.
Schweiz
Solarstrom für Polohalle und umliegende Häuser in Wichtrach
Solarify hat auf der neuen Polohalle in Wichtrach eine grosse Photovoltaikanlage errichtet. Die Anlage besteht aus 224 Panels und erzeugt pro Jahr rund 70’000 kWh nachhaltigen Strom - ohne Ausstoss von Kohlendioxid, Lärm oder Abgasen. Dank einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) kann der Solarstrom direkt vor Ort verbraucht werden.
Bauerninvasion auf dem Bundesplatz
Kühe auf der Kornhausbrücke, Treichler vor dem Bundeshaus: Mit der traditionellen Sichlete auf dem Bundesplatz haben die Berner Bauern am Montag auf sich aufmerksam gemacht. Kinder erfreuten sich am Streichelzoo, während sich ihre Eltern mit Chabishobeln, Flachsbrechen und Mostpressen beschäftigten. Schwerpunktthema war dieses Jahr die nachhaltige Ernährung.
Photovoltaik
8.2 MW Photovoltaikkraftwerk versorgt Abdali Medical Center
Huawei hat sich mit dem jordanischen Solarhersteller und -entwickler Philadelphia Solar zusammengetan, um ein 8.2 MW- Photovoltaikfreiflächenanlage für die Stromversorgung des Abdali Medical Center in Amman in Jordanien zu bauen.
Massive Investition in Photovoltaik gefordert
2022 geht in Deutschland das letzte Atomkraftwerk vom Netz. Bis 2038 ist der Ausstieg aus der Kohle geplant. Währenddessen steigt der Stromverbrauch auch durch E-Autos. Experten fordern deshalb einen massiven Ausbau von Photovoltaik.
Sahelzone plant im grossen Stil Solaranlagen
Das Vorhaben, ab 2030 Strom im Umfang von 1100 Megawatt mithilfe von Solaranlagen zu produzieren, wurde von der Afrikanischen Entwicklungsbank in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, vorgestellt. Zu den Gesamtkosten wurden keine Angaben gemacht.
Alle drei Minuten ist eine PV-Anlage nötig
Die Österreichische Stromwirtschaft bekennt sich zu den Klimazielen, fordert aber passende Rahmenbedingungen von der Politik sowie eine schnelle Umsetzung des EAG. Grosse Chancen biete demnach die Sektorkopplung sowie die Nutzung von Gas (Methan, Wasserstoff) als Speicher und Antrieb im Langstreckenverkehr.
Wissen(schaft)
Wie Fritz Vahrenholt den Bundestag für dumm verkaufen wollte
Fritz Vahrenholt hat ein Pamphlet an die Abgeordneten des Bundestags geschickt, in dem er behauptet, zum Klimaschutz sei gar keine Reduktion der globalen CO2-Emissionen notwendig. Dabei beruft er sich auf „neue Erkenntnisse zur CO2-Bilanz“ in einer Studie Hamburger Kollegen. Wir haben mit dem leitenden Forscher dieser Studie gesprochen.
Ein Verkehrskongress für die Welt von morgen
Auf dem Gelände der BERNEXPO treffen sich seit gestern über 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum grössten nationalen Mobilitätskongress der Schweiz. In den kommenden Tagen werden sie zusammen mit den mehr als 200 Rednerinnen und Redner über die Mobilität der Gegenwart und Zukunft diskutieren.
Abgeschaltet
Kraftwerk Wedel soll 2024 vom Netz genommen werden
Erst hiess es 2017, dann 2022, jetzt soll erst in fünf Jahren Schluss sein. Das überalterte und von Anwohnern als „ätzende Partikelschleuder“ bezeichnete Heizkraftwerk Wedel wird mit der Heizperiode der Jahre 2024/25 vom Netz gehen.
Bewusster leben
Grüne Geldanlagen: Wie sein Geld ethisch korrekt anlegen?
Vom Friedens- und Umweltaktivist zum Pionier und Experten für nachhaltiges Investment: Im Gespräch mit Max Deml, Gründer des Öko-Invest-Verlags